Dead-Stop-Titration

Eine Dead-Stop-Titration ist eine Titration, bei der zwei polarisierbare Elektroden verwendet werden. Sie wird auch als biamperometrische Titration bezeichnet oder man spricht von Biamperometrie.

Ein großer Vorteil der Dead-Stop-Titration besteht darin, dass sie Äquivalenzpunkte scharf anzeigen kann und der apparative Aufwand sehr gering ist.

Bei Spannungen zwischen 10 und maximal 100 mV sorgen die Elektroden für eine vollständige Blockierung des Stromflusses so lange sich keine reversiblen Redoxpaare in der Lösung befinden.

Beispiele für Dead-Stop-Titrationen

Dead-Stop-Titration von Eisen

Ein Beispiel für eine Dead-Stop-Titration ist eine Redoxtitration aus dem Bereich der Chromatometrie, nämlich die Bestimmung von Fe2+-Ionen mit K2Cr2O7-Lösung als Maßlösung. Bei dieser Titration existiert in der Probenlösung zunächst bis zum Äquivalenzpunkt das reversible Redoxpaar aus Fe2+– sowie Fe3+-Ionen und am Mikroamperemeter kann ein Stromfluss beobachtet werden. Sobald dann am Äquivalenzpunkt alle Fe2+-Ionen oxidiert wurden und es kein reversible Redoxpaar mehr gibt (die Reduktion von Cr2O72-ist irreversibel), fällt der Strom nahezu auf den Wert 0 ab.

Dead-Stop-Titration von Iod

Ein weiteres Beispiel für eine Dead-Stop-Titration kommt aus der Iodometrie. Eine Iodlösung kann gemäß der folgen Reaktionsgleichung mit Natriumthiosulfatmaßlösung titriert werden:

2 S2O32- + I2 → S2O62- + 2 I

Bei der Anwesenheit von Iod in der Lösung kann sich dann an Kathode und Anode folgendes reversibles Gleichgewicht einstellen:

I2 + 2 e ↔ 2 I

Sobald das gesamte Iod verbraucht ist, läuft stattdessen die folgende irreversible Reaktion ab und der Stromfluss wird unterbrochen:

2 S2O32- → S4O62- + 2 e

Weitere Dead-Stop-Titrationen

Auch im Bereich der Ferrometrie kann die Dead-Stop-Titration eingesetzt werden, nämlich bei der Bestimmung einer chromathaltigen Lösung mit Fe2+-Maßlösung.

Außerdem kann auch bei den reversiblen Redoxpaaren Br2/Br, Ti4+/Ti3+ und VO2+/VO2+ das Dead-Stop-Verfahren genutzt werden.

Eine in der analytischen Praxis besonders bedeutende Anwendung der Dead-Stop-Methode ist die volumetrische Variante der Karl-Fischer-Titration.

Weiterführende Quellen

Jander, G. / Jahr, K. F. (2017): Maßanalyse – Titrationen mit chemischen und physikalischen Indikationen, 19. Auflage, Berlin / Boston